1. Vergebung konkret erfahren
Gott hat uns in Jesus Christus ein Angebot gemacht. Er wartet darauf, dass wir sein Angebot in Anspruch nehmen, so dass es Auswirkungen auf unser Leben hat.
Der konkrete Weg zur Annahme dieses Angebotes eines neuen Lebens heißt "Beichte". Auch dem Reformator Martin Luther war die Beichte persönlich bis an sein Lebensende sehr wichtig.
Bei der Beichte geht es darum zu bekennen, was in meinem Leben nicht in Ordnung ist. Ich spreche darüber, wie ich gelebt habe und werde befreit von meinen Sünden. Eine mögliche Vorbereitung auf die Beichte ist das Schreiben eines Briefes an Jesus.
2. Ein Brief an Jesus
2.1. Zur Form des Briefes
a) Ein Brief braucht zunächst einen Adressaten. Mein Rat ist, sich unmittelbar an Jesus Christus zu wenden.
b) Das Schreiben eines Briefes braucht Zeit und Ruhe. Suchen Sie sich bis zum Gottesdienst einen solchen Freiraum, wenn Sie solch einen Brief an Jesus gerne schreiben möchten.
c) Ein Brief braucht ein Thema. In diesem Fall wollen Sie Jesus alles anvertrauen, was Sie von Gott trennt. Ich schlage vor, dass Sie das Oberthema in vier Unterthemen einteilen: Schuld, Verletzungen, Ängste, Zweifel.
d) Am Schluss des Briefes vergessen Sie bitte nicht Ihre Unterschrift.
2.2. Zum Thema des Briefes
a) Im ersten Teil des Briefes soll es um Ihre Schuld gehen, die Sie Jesus sagen wollen. Vielleicht ist der Zettel "Die zehn Gebote als Beichtspiegel" Ihnen dabei eine Hilfe.
b) Geht es bei "Schuld" um das, was ich anderen angetan habe, geht es bei den Verletzungen um das, was andere mir angetan haben. Fragen Sie sich, was Sie in ihrem Leben so verletzt hat, dass Sie im Grunde bis heute damit nicht fertig geworden sind. Beispiele sind schnell genannt: Das kleine Kind erlebt streitende Eltern und fühlt sich zerrissen. Es wacht nachts auf und rennt durchs Haus und niemand ist da. In der Schule wird es wegen bestimmter Dinge, für die es nichts kann, ausgelacht und aufgezogen. Als Erwachsener gibt es Verletzungen durch Intrigen im Beruf und durch Probleme in der Partnerschaft, usw. Bitten Sie Gott am Ende dieses Abschnittes darum, dass er Ihre Verletzungen heilt und Ihnen die Kraft gibt, denen zu vergeben, die an Ihnen schuldig geworden sind.
c) Sie können Jesus in Ihrem Brief auch alle Ihre Lebensängste sagen, aber auch die Angst vor ihm oder einem veränderten Leben. Bitten Sie Ihn am Ende dieses Abschnittes, dass er sie mit Mut und Vertrauen erfüllt.
d) Zum Schluss sollten Sie Jesus Christus Ihre Zweifel übergeben. Zweifel können wichtig sein, um geistlich weiterzukommen. Zweifel ist in Sachen des Glaubens jedoch ein Durchgangsstadium, weil der Mensch Gewissheit braucht und sucht. Aber wenn Zweifel zum Dauerzustand werden, zerbricht daran die Beziehung. Auch in einer Ehe zerbricht die Beziehung irgendwann, wenn einer der Partner dauerhaft an der Liebe des anderen zweifelt. Deshalb sagen Sie Gott Ihre Zweifel. Bitten Sie ihn am Ende dieses Abschnittes darum, dass sie nicht mehr auf die Stimmen des Misstrauens hören müssen und dass sie im Vertrauen auf ihn Gewissheit finden.